StartGesundheitDie Pollenallergie: Ursache und Bekämpfung

Die Pollenallergie: Ursache und Bekämpfung

Für nahezu jeden dritten Menschen hierzulande ist eine Allergie trauriger Alltag. Vor allem unter der Pollenallergie leiden immer mehr Menschen, jeder fünfte davon muss sich jedes Jahr auf´s Neue mit dem Heuschnupfen auseinandersetzen. Ob für Ältere oder Jüngere, die Asthmagefahr lauert in jeder Altersgruppe. Wie kann man sich davor schützen, wie die Allergie wirksam bekämpfen, behandeln oder therapieren? Wir zeigen es Ihnen und beginnen bei den Ursachen.

Wodurch wird eine Pollenallergie ausgelöst?

Die Auslöser einer Pollenallergie sind weithin bekannt. Von Frühling an bis zum Herbst kommt dafür der herumschwirrende Blütenstaub von Pflanzen jeglicher Art infrage, der zusammengefasst den Begriff Pollen definiert. Es gibt nicht die eine Gras-, Getreide- oder Baumart, die Menschen reagieren auf unterschiedlicher Art und Weise auf die verschiedenen Pollenarten. Warum heute immer mehr Menschen darunter leiden, führen Experten auf ein oftmals zu gründliches Reinlichkeitsumfeld zurück, wodurch das Immunsystem eher geschwächt wird und eine entsprechende Angriffsfläche für die Pollen bietet. Eine Pollenallergie kann aber auch vererbt werden, Studien zufolge sind etwa 30 Prozent der Kinder von dieser Allergie betroffen, wo ein Elternteil bereits darunter leidet.

Pollenflugkalender 2007 bis 2010

Welche Symptome treten auf?

Pollen fliegen heute immer länger, bereits Mitte Februar sind die ersten Pollenarten in der Luft. Trifft ein Allergiker auf die Pollen, schwellen die Schleimhäute an den Augen und der Nase an und die Augen beginnen zu tränen. Dabei ist die Intensität der Symptome sehr unterschiedlich. Während die einen kaum Beschwerden beklagen, möchten andere am liebsten die Wohnung nicht mehr verlassen so sehr sind sie von dieser Allergie betroffen. Die Pollen enthalten körperfremde Eiweiße, die jene Allergene binden, welche für das auslösen der Allergie verantwortlich sind.

Doch lassen sich Symptome einer Allergie oft nicht klar von denen einer Erkältung abgrenzen. So tritt zum Beispiel die Symptomatik einer geschwollenen Nase bzw. einer eingeschränkte Nasenatmung bei beiden auf. Orientieren Sie sich also unter anderem an der Regelmäßigkeit der Symptome. Leiden Sie das ganze Jahr über an Schnupfen? Oder sind die Symptome jedes Jahr zu einer bestimmten Zeit zu beobachten? Achten Sie des Weiteren auf die Dauer und wie stark der Schnupfen einsetzt. Kommt er sehr plötzlich und stark oder ging dem Kopfschmerzen vorweg? Das wäre dann eher ein Indiz für eine Erkältung wieder.

Außerdem ist es wichtig, die Tageszeit im Blick zu haben. Tritt die allergische Reaktion nur abends oder nachts auf und über den Tag gar nicht, sobald Sie die Wohnung verlassen haben? Das ist oft ein Anzeichen für eine Hausstauballergie, an der circa 7 % der Deutschen leiden. Generell äußern sich Allergie-Symptome in erster Linie über die Atemwege oder über die Haut. Nachfolgend finden Sie zur besseren Abgrenzung nochmals typische Symptome aufgelistet.

Typische Symptome bei einer Allergie: Typische Symptome bei einer Erkältung:
Starke Niesattacken / plötzlich eintretender Schnupfen​ Schnupfen setzt langsam ein​
Nasensekret ist klar mit wässriger Konsistenz​ Nasensekret ist eher gelblich-grün gefärbt​
Juckreiz in Augen, Nase & Haut ggf. mit Ausschlag​ Erhöhte Körpertemperatur​
Müdigkeit und Schlappheit​ Leichte Kopf-/Gliederschmerzen​

Wo verstecken sich Pollen gern?

Draußen in der Natur lauert während des Pollenfluges die größte Gefahr für die Allergiker, die Pollen sind kaum sichtbar und haben ein leichtes Spiel. Doch sie verschanzen sich auch in Verstecken, wo sie niemand vermutet. Um so wichtiger ist es, auch die Wohnung stets sauber zu hakten. Pollen kriechen gern in Kleidungsstücke, die im Freien getragen werden. Von dort aus sind Kissen, Vorhänge und Möbelbezüge für die Pollen leicht zu erreichen.

Zur Vorbeugung sollten sich Allergiker nach einem Aufenthalt draußen stets die Hände und das Gesicht gründlich waschen, sich umziehen und die abgelegte Kleidung auf keinen Fall im Schlafzimmer aufbewahren. Duschen sollte man lieber abends als früh, auch eine regelmäßige Reinigung von Möbelbezügen und Vorhängen sowie das Saugen des Bodens sind hilfreich.

  • in Kleidungsstücken, z. B. Schuhe
  • Kissen
  • Vorhänge
  • Möbelbezüge,
  • Staubsauger
  • Bücherregale
  • in der Haaren

Wie wird eine Pollenallergie diagnostiziert?

Allergologen sind Fachärzte, die heute in der Lage sind, mithilfe einiger Tests die unterschiedlichen Pollenallergien zu diagnostizieren. Da die Symptome der Allergie mit denen einer normalen Erkältung mit Schnupfen ähnlich sind, muss das erst einmal abgeklärt werden. Einen wichtigen Hinweis liefert der anhaltende Schnupfen der Allergiker, der sich im Gegensatz zu dem einer Erkältung bei schönem Wetter eher verstärkt und bei schlechtem Wetter mit Regen eher abschwächt. Wichtig ist, dass man bei Heuschnupfen zum Arzt geht, denn unbehandelt besteht die Gefahr einer Asthmaerkrankung.

Zur genauen Diagnose stehen dem Arzt drei Testarten zur Verfügung:

  1. Der sogenannte Pricktest erfolgt über die Haut. Verschiedene Pollenextrakte werden auf eine Stelle der Haut gegeben und dort per Lanzette eingestochen. Etwa zwanzig Minuten dauert es, bis der Arzt anhand der Hautrötung das Ergebnis ablesen kann.
  2. Beim Bluttest wird im Labor das zuvor abgenommene Blut untersucht. Ein erster Test gibt allerdings nur Auskunft, ob es sich um eine Pollenallergie handelt. Erst ein zweiter Bluttest führt zur Bestimmung der einzelnen Allergene.
  3. Mit dem Provokationstest erhält der Arzt eine absolute Bestätigung einer der beiden Tests. Hier werden die vermuteten Allergene direkt auf die Schleimhäute der Augen und der Nase aufgebracht. Dadurch werden die Symptome provoziert und ausgelöst.

Wie wird eine Pollenallergie behandelt?

Wenn die Symptome nicht mit allzu vielen Beschwerden einhergehen, kann die Allergie mit Medikamente behandelt werden. Aus Sicht der Ärzte kommen hierfür Cortison, Ketotifen, Antihystaminika oder Cromoglicinsäure infrage. Apotheker empfehlen bei gleichmäßigen Beschwerden von Augen und Nase Präparate mit Lorotadin oder Cetirizin. Zu beachten ist allerdings. Dass durch diese Medikamente zwar die Symptome behandelt werden, nicht aber die Ursachen der Pollenallergie.

Neben den Medikamenten und Sprays aus der Apotheke helfen auch Nasenduschen mit Meersalz um die Nase und die Atemwege wieder frei zu bekommen. Zu den Hausmitteln gehört auch das Inhalieren von Eukalyptusöl. Das ätherische Öl sorgt dafür, dass der Schleim in der Nase abgeführt werden kann. Diesen Effekt erzielt auch die Schärfe von Wasabi oder Knoblauch. Bei Inhalieren von Tee sollte beachtet werden, dass Kamillentee außen vor bleibt, da hier die allergischen Reaktionen eher noch verstärkt werden.

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Apfelessig: Ein kleiner Geheimtipp ist Apfelessig bzw. eine Apfelessig-Kur, weil er zahlreiche vitale Stoffe enthält und eine entzündungshemmende Wirkung hat. Diese geballte Kraft stärkt das Immunsystem und lindert die Symptome bei leichten bis mittelmäßigen Beschwerden wie Schnupfen. Es wird empfohlen, Apfelessig zwei bis drei Mal mit Wasser oder Honig einzunehmen.

Ingwer

Ingwer: Die heilvolle Wurzel kann bei Durchblutungs- und Kreislaufbeschwerden, schlechter Verdauung und auch zur Stärkung des Immunsystems aufgrund der antimikrobiellen Wirkung verzehrt werden. Ein weiterer, oft unbekannter Nutzen ist, dass Ingwer (engl. „Ginger“) die Histaminausschüttung hemmt. Denn je weniger man diesen Botenstoff ausschüttet, desto geringer fallen allergische Reaktionen aus, z. B. Schnupfen.

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Dampfbad: Dampfbäder sind ebenfalls eine Möglichkeit, die lästigen Symptomen einer Allergie zu mildern. Die Zubereitung eines Dampfbades ist schnell und einfach. Nehmen Sie einen Topf oder eine Schüssel und geben Sie 2 Teelöffel Salz hinzu. Bringen Sie das Ganze zum kochen und inhalieren Sie anschließend 10 Minuten lang. Danach wird der Juckreiz wesentlich besser sein, da die Nasenschleimheit gereinigt und befeuchtet wird. Ätherische Öle, Kräuter etc. können ebenfalls hinzugegeben werden.

Welche Therapieformen gibt es?

Leiden Pollenallergiker unter oftmals starken Beschwerden, sind vorbeugende Therapien zu empfehlen. Als die sicherste Form bezeichnen die Allergologen die Allergenkarenz. Hier geht es vor allem darum, die Pollenart zu meiden, welche die Allergie überhaupt ausgelöst hat. In der Realität lässt sich diese Therapie allerdings nur sehr schwer umsetzen, denn die betreffenden Menschen sollen sich nicht in der Nähe aufhalten, wenn die für ihre Allergie zuständigen Pollen fliegen. Da die Pollen bis zu 300 Kilometer zurücklegen können, sind Regionen wie Inseln, Berge oder die Küste empfehlenswert, aber eben nicht für jeden realisierbar.

So bleibt für viele als einzige realisierbare Therapie mit einer erfolgreichen Wirkung die sogenannte Hyposensibilisierung. Mithilfe dieser Therapie werden die Ursachen bekämpft. Als klassische Therapieform kommen hier Spritzen zum Einsatz. Der hohe Aufwand früherer Jahre in Form von wöchentlichen Spritzen beim Arzt über mehrere Jahre hinweg ist heute nicht mehr erforderlich. So gibt es heute Kurzzeittherapien mit zehn Injektionen pro Behandlungsjahr. Je nach Beschwerden kann sich diese Therapie dann aber auch über mehrere Jahre hinziehen.

Im Vergleich dazu wesentlich einfacher ist die Hyposensibilisierung mit Tropfen oder Tabletten. Hierfür muss der Betroffene nicht erst den Arzt aufsuchen, zudem können mehrere Arten der Pollenallergie parallel behandelt werden. Die verschriebenen Tropfen oder Tabletten müssen allerdings täglich über einen langen Zeitraum hinweg eingenommen werden.

Wie kann eine Hausstauballergie bekämpft werden?

Hausstauballergie Milben was tun Therapieformen

Eine Art Sonderfall bildet die Hausstauballergie. Die Auslöser sind Hausstaubmilben, die sich von abgestorbenen Hautschuppen im Bett ernähren und sich dort aufhalten. Die Allergiker reagieren hier auf die Ausscheidungen der Milben, nicht auf die Hausstaubmilben selbst. Immerhin leiden hierzulande über vier Millionen Menschen an dieser Allergie, die sich mit einem morgendlichen Niesen, einer laufenden Nase oder mit juckenden, tränenden Augen bemerkbar macht.

Diese Allergie kann auf unterschiedliche Art und Weise bekämpft werden. So gibt es spezielle Bettüberzüge inklusive Kopfkissenbezüge, die verhindern, dass die Milben-Ausscheidungen nicht die Atemwege erreichen. Hilfreich ist auch ein chemiefreies Spray mit dem Wirkstoff Mahalin für die Matratzen, dass rezeptfrei in der Apotheke angeboten wird. Es lohnt sich auch damit den Teppich sowie die Sitz- und Liegepolster im Wohnzimmer zu besprühen, da dadurch den Hausstaubmilben immer mehr die Nahrungsgrundlagen genommen wird.

Weiterhin kann diese Allergie durch tägliches Lüften, durch eine stets saubere Wohnung und durch den Einsatz von Staubsaugern mit speziellem Allergiker-Filter bekämpft werden.

Worauf sollten Allergiker generell achten?

Zusammengefasst können Pollen-Allergiker heute eine Menge tun und beachten, damit es zu keinen starken Beschwerden und zu einer Asthma-Erkrankung kommt. Folgende Auflistung sollte Sie dabei unterstützten:

  • Gesund ernähren und viel Wasser Trinken
  • Ein steroidfreies Nasenspray benutzen
  • Richtig lüften und zwar dann wenn wenig Verkehr ist
  • Eine Auszeit in den Bergen oder an der Nordsee nehmen
  • Reine Luft durch Luftreiniger mit spezieller Filtertechnologie
  • Getragene Kleidung nicht mit ins Schlafzimmer nehmen
  • Auf eine Salzwasser-Nasendusche setzen
  • Haare waschen oder Duschen vor dem Schlafengehen
  • Einnahme von hochwertigem Manuka-Honig
  • Feuchter Lappen bei quälendem Augen-Juckreiz

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Michèl T.
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